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Das Weingut im niederösterreichischen Weinbaugebiet Kremstal hat seinen Ursprung im Jahre 1083, als der Bischof Altmann von Passau (1015-1091) am Gipfel des Göttweiger Berges auf 449 m Seehöhe am Südufer der Donau gegenüber der Stadt Krems ein Kloster gründete, das er den Mönchen des Benediktiner-Ordens übergab. Seit damals bilden Forstwirtschaft und Weinbau die wirtschaftliche Basis, und hier wurde die Weinbauentwicklung für die Region entscheidend geprägt. Im 14. Jahrhundert gab es eine ausgeprägte Weinkultur. Der Hofmeister kontrollierte die sorgfältig festgelegte Arbeitsweise im Weinbau. Dabei wurden genaue Fertigstellungs-Termine für die einzelnen Arbeiten, die Zahl der Rebstöcke, die Düngung, der Zeitpunkt des Rebschnittes und das Jäten von Unkraut festgelegt. Im 16. Jahrhundert waren die Weine des Stiftes weit über die Grenzen Österreichs in vielen Ländern bekannt. Hauptabnehmer waren Bayerische Klöster. Als Umschlagplatz diente die Insel Wörth bei Mautern, von dort wurde der Wein in Holzfässern mittels Holzkähnen auf der Donau verschickt. Diese wurden stromaufwärts von Pferden gezogen, stromabwärts ging es mit der Strömung.

Benediktinerstift Göttweig - Kremstal Niederösterreich

Bereits im Jahre 1714 verfügte das Stift Göttweig dokumentarisch belegt über 20.440 Eimer (1,144.640 Liter) Weinvorrat. Das größte stiftseigene Eichenfass bot 646 Eimern (36.176 Liter) Wein Platz. Die Jahreseinnahmen durch die Weinwirtschaft waren so hoch, dass nach einem Großbrand im Jahre 1718 der berühmte Architekt Lukas von Hildebrand (1668-1745) mit dem Neubau des Stiftsgebäudes beauftragt werden konnte, wobei die Baukosten fast zur Gänze aus den Einnahmen der Weingeschäfte finanziert wurden (seit dem Jahre 2000 ist das weltberühmte Barockstift als UNESCO-Weltkulturerbe deklariert). Da Stift Göttweig das landesfürstliche Privileg der Weinausschank besaß, wurden viele Tavernen wie zum Beispiel in Stein, Wien (hier gibt es heute noch in der Innenstadt den „Göttweiger Stiftskeller“) und Ungarn eröffnet. Im Jahre 1730 erfolgte die erste Flaschenabfüllung, die Flaschen hatten die Form eines Glasballons. In dieser Zeit entstand im Kloster auch eine planmäßige Kellerwirtschaft. Im Jahre 1805 besuchte Kaiser Napoleon (1769–1821) vor der Besetzung Wiens das Stift und war von der dort oben einmaligen Aussicht und vom dort genossenen Wein begeistert.

Seit dem Jahre 2006 werden die lange an das Weingut Dr. Unger verpachteten Rebflächen von einer Gesellschaftergruppe gepachtet und damit das Weingut wiederbelebt. Verantwortlicher Geschäftsführer ist Ing. Fritz Miesbauer (ebenfalls Gesellschafter und auch Leiter vom Weingut Stadt Krems), unterstützt von Peter Rethaller (Kellermeister) und Franz-Josef Gansberger (Vertrieb/Verkauf).Die Weingärten umfassen 26 Hektar Rebfläche in den Rieden Gottschelle, Göttweiger Berg und Silberbichl. Sie sind zu rund 95% mit den Weißweinsorten Grüner Veltliner (60%), Riesling und Chardonnay, sowie der Rest mit der Rotweinsorte Blauburgunder (Pinot Noir) bestockt. Die Trauben werden handverlesen und in Kisten zur Verarbeitung zum Weingut Stadt Krems transportiert, wo auch die gesamte Kellerarbeit erfolgt. Die Weine werden prinzipiell im Stahltank ausgebaut. Zu den Premiumweinen zählen Rieslinge und Grüne Veltliner Kremstal DAC bzw. Kremstal DAC Reserve mit verschiedenen Riedenbezeichnungen. Es werden auch Messweine in weiß und rot produziert. Jährlich werden rund 120.000 Flaschen Wein erzeugt. Das Weingut ist Mitglied bei der Vereinigung Traditionsweingüter Österreich.

Foto: Von Arcomonte26 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 at, Link

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Thorsten Rahn

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Thorsten Rahn
Restaurantleiter, Sommelier, Weindozent und Autor; Dresden

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