Die große
Winzergenossenschaft hat ihren Hauptsitz in der Stadt-Gemeinde Stuttgart im deutschen Anbaugebiet
Württemberg. Sie wurde im Jahre 1887 von 34 Winzern unter dem damaligen Namen „Weingärtnergenossenschaft Untertürkheim“ gegründet. Damals war Württemberg noch ein eigenes Königreich und der Wein wurde durch königliche Verbindungen bis an den Hof des russischen Zaren geliefert. Heute sind es 40 Weingärtner, die nach dem gemeinsamen Credo „Qualität vor Quantität“ und „Unverwechselbarkeit vor Menge“ arbeiten. Der große Kreuzgewölbekeller stammt aus dem Jahre 1902. Vorstandsvorsitzender ist Bernd Munk, Kellermeister seit 1987 Jürgen Off und neuer Geschäftsführer seit 2011 Stefan Hübner. Die Weinberge der Mitgliedsbetriebe umfassen 86 Hektar Rebfläche in den Einzellagen Altenberg und
Mönchberg (Untertürkheim), Abelsberg (Gaisburg) sowie Kirchberg (Obertürkheim). Sie sind zu zwei Dritteln mit den Rotweinsorten Trollinger (36%), Spätburgunder, Lemberger, Dornfelder, Portugieser, Schwarzriesling, Muskat-Trollinger, Acolon, Merlot, Cabernet Cubin und Regent, sowie zu einem Drittel mit den Weißweinsorten Riesling (18%), Müller-Thurgau, Kerner, Silvaner, Grauburgunder, Weißburgunder, Gewürztraminer und Sauvignon Blanc bestockt.
Im Jahre 2001 wurde eine neue Qualitätsphilosophie eingeführt. Bei trockenen Weinen wird auf die Prädikatsbezeichnungen verzichtet. Die Weine werden in drei Qualitätsstufen mit ein, zwei oder drei Sternen klassifiziert. Maßgeblich sind Aromastoffe, Bukett, Dichte, Intensität, Kraft und Terroir. Sämtliche Premium- und Barriqueweine werden mit drei Sternen gekennzeichnet. Die Kriterien sind ausgesuchte Weinberge (nochmalige Selektion aus besten Lagen), in der Regel alte Rebbestände, Ertragsreduzierung auf 50 hl/ha, sowie Verpflichtung der Weingärtner zur Einhaltung ständig kontrollierter Kriterien. Die Zweisternweine mit nahezu gleichen strengen Kriterien sind auf 80 hl/ha ertragsreduziert. Der Ausbau der Weißweine erfolgt großteils in Edelstahl, beim Grauburgunder und Chardonnay auch im Holzfass. Die 1-Stern-Rotweine sind eine Cuvée aus
maischeerhitzten und maischevergorenen Weinen. Bei den Topqualitäten (2 und 3 Sterne) erfolgt eine traditionelle Maischegärung. Die besten Rotweine werden im traditionellen großen Holzfass oder Barriques ausgebaut. Als Barriqueweine gelten nur jene mit erstbefüllten Fässern.