Die UNESCO (United Nations Educational Scientific and Cultural Organization) mit Sitz in Paris wurde im Jahre 1945 in London als Sonderorganisation der UNO gegründet (knapp 200 Staaten). Sie verleiht den Titel Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und von den Staaten, in denen sie liegen, vorgeschlagen werden. Der Titel beruht auf der von 194 Staaten ratifizierten Welterbekonvention. Mit Stand 2021 umfasste die UNESCO-Liste des Welterbes 1.154 Denkmäler in 167 Ländern. Davon sind 869 als Kulturdenkmäler und 218 als Naturdenkmäler gelistet, weitere 39 Denkmäler werden als gemischte Kultur- und Naturerbestätte geführt. 40 Welterbestätten sind grenzüberschreitend oder transnational, das heißt zwei oder mehr Staaten zugeordnet.
Als immaterielles Kulturerbe (IKE; englisch intangible cultural heritage, ICH) werden kulturelle Ausdrucksformen bezeichnet, die unmittelbar von menschlichem Wissen und Können getragen, von Generation zu Generation weitervermittelt und stetig neu geschaffen und verändert werden. Sie sind im Gegensatz zu unbeweglichen Bauten und beweglichen Gegenständen Welterbestätten oder dem Weltdokumentenerbe) nicht materiell und damit nicht anfassbar. Im Zusammenhang mit Weinbau zählt dazu zum Beispiel das uralte Handwerk des Trockensteinmauerns im Zusammenhang mit terrassierten Rebflächen.
Mit der Unterzeichnung der Konvention verpflichtet sich jedes Land dazu, die Denkmäler von außergewöhnlicher, weltweiter Bedeutung zu schützen und zu bewahren. Neben der ehrenvollen Anerkennung werden die jeweiligen nationalen Behörden verpflichtet, sich mit größter Energie der Bewahrung dieser „Weltkulturgüter“ anzunehmen. Andernfalls kann die Eintragung auch wieder gelöscht werden. Folgende Weinbaubereiche bzw. damit in Zusammenhang stehende Örtlichkeiten sind im Gesamten oder zumindest zum Teil definierter Bereich von klassifizierten Weltkulturerbe-Landschafts-Gebieten:
Wachau: Von Kit auf Pixabay
Douro: Von Bruno Rodrigues, CC BY-SA 3.0, Link
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“