Der auch als „Werner von Oberwesel“ Bezeichnete wurde als armer Knabe im Jahre 1271 bei St. Goarshausen geboren. Der Name leitet sich vom germanischen Stamm der Warnen ab, sein Gedenktag ist der 19. April. Er verdingte sich in Oberwesel als Taglöhner bei einem Weinbauern. Nach der Legende wurde er am Gründonnerstag des Jahres 1287 von Juden ins Haus gelockt und zu Tode gepeinigt; sein Blut hätten diese Juden für ihre Passahfest-Riten benötigt, seine Leiche sei in den Rhein geworfen worden. Solche anti-jüdischen Legenden waren in jener Zeit vielfach im Umlauf; Vorwürfe wie Ritualmord, aber auch Hostienfrevel oder Brunnenvergiftung (als Ursache für Epidemien wie die Pest) wurden erhoben, der Antisemitismus breiter Volksmassen damit geschürt. Auf den angeblichen gemeinschaftlichen jüdischen Mord folgte eine Pogromwelle. Tatsächlich wurde Werner wohl Opfer eines Raubmordes. Die jüdischen Gemeinden wandten sich an König Rudolf I. (1218-1291), der von der Grundlosigkeit der Beschuldigungen überzeugt war. Er legte den Mördern der Juden eine Geldbuße auf und befahl, die Leiche Werners zu verbrennen, um einer weiteren Verehrung vorzubeugen, was aber nicht befolgt wurde. In der Folge wurde „der gute Winzerknabe Werner“ am Mittelrhein als einer von sieben Weinheiligen verehrt. Die Verehrung als Heiliger hielt sich als „Werner-Fest“ im Bistum Trier bis zum Jahre 1963, als nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil der Name Werners aus dem Heiligenverzeichnis gestrichen wurde. Siehe auch unter Weingötter sowie eine Aufstellung unter Weinheilige.
Quelle: Werner von Oberwesel - WIKIPEDIA
Werner: Von Anonym - Berlin Jewish Museum, Gemeinfrei, Link
Womrath-Kapelle: Von Dietrich in der Wikipedia,
Übertragen nach Commons, CC BY-SA 3.0, Link
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“