Wolkenstein Oswald

Wolkenstein Oswald Der in Südtirol geborene Sänger, Dichter und Komponist Oswald von Wolkenstein (1377-1445) war Diplomat in Diensten des deutschen Kaisers Sigismund I. (1368-1437) und der Herrschaftsdynastie der Meinhardiner (Tirol). Sämtliche Porträts zeigen Oswald mit verschlossenem rechten Auge. Eine Untersuchung des Schädels aus dem 1973 aufgefundenen Grab Oswalds ergab, dass es sich dabei um eine angeborene Missbildung (kleinere Augenhöhle) handelte. Sein Leben und Wirken kann als beispielhaft für einen Ritter des Spätmittelalters angesehen werden. Er beherrschte zehn Sprachen und bereiste einen großen Teil der damals bekannten Welt von Europa über die Türkei bis in den Nahen Osten und Nordafrika.

Im Dom zu Brixen stiftete Oswald eine Kapelle mit einem Fresko von seinem Schiffbruch auf dem Schwarzen Meer. Dabei konnte er sich auf einem Fass Malvasier-Wein retten, wie er in zwei seiner Lieder schildert. In seinen Dichtungen ist wiederholt von Wein und Weingenuss die Rede, so reimte er zum Beispiel im Jahre 1415 über den Wein von Überlingen am Bodensee: Der Wein ist süß wie Schlehentrank, der macht die Kehle rauh und krank, dass sich verwirrt mein heller Sang, oft nach Tramin steht mein Gedank.

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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi

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