Die verschiedenfarbige Rebsorten-Gruppe stammt aus Österreich. Synonyme für zumeist die Spielart Blaue Zimmettraube sind Blaue Oberfelder, Blauer Hainer, Blaue Zimmttraube, Cernina, Drobna Crnina, Drobna Sipa, Kleinkölner, Kleinmilcher, Kossovina, Krähentraube, Mala Modrina, Modrina, Plesnova, Prava Crnina, Schwarze Zimmettraube, Vranek, Vranik und Zimmerttraube. Das Synonym Cernina weist auf dieselbe Identität mit der heute nicht mehr angebauten Cellerina (Cenerina) aus dem italienischen Piemont hin, der sie verblüffend ähnlich sieht. Die Sorten wurden früher in Österreich-Ungarn in der damals zur Monarchie gehörenden Untersteiermark (nördliches Slowenien) sowie Kroatien angebaut und als Kelter- und Tafeltrauben verwendet.
Die Blaue Zimmettraube wurde vom deutschen Ampelographen Franz Xaver Trummer (1800-1858) in seinem im Jahre 1841 erschienenen Standardwerk „Systematische Classification und Beschreibung der im Herzogthume Steiermark vorkommenden Rebensorten“ beschrieben. Es handelt sich dabei um eine rein weibliche Rebsorte. Gemäß im Jahre 2016 erfolgten DNA-Analysen ist sie durch eine vermutlich natürliche Kreuzung zwischen unbekannter Muttersorte x Blauer Gänsfüßer entstanden. Direkte Nachkommen der Blauen Zimmettraube sind (möglicherweise) die Sorten Blauer Portugieser und Blaufränkisch.
Die Rauchfarbenen Zimmettraube ist eine Mutation der Blauschwarzen Zimmettraube (die übrigens im VIVC-Katalog als eigenständig geführt wird). Es handelt sich um eine rein weibliche Rebsorte. Am Institut Geilweilerhof (Pfalz) gibt es noch ein paar Musterexemplare. Synonyme sind Aschfarbene Zimmettraube, Dimmik, Graue Rauchfarbige Zimmettraube, Rauchfarbene Zimmettraube, Rauchler, Russfarbe und Sivez. Eine weitere Sorte ist die Weiße Zimmettraube mit den Synonymen Beli Vranik, Blinica, Bliniza und Raucher. Die Abstammung (Elternschaft) ist unbekannt. Sie ist als Kelter- und Tafeltraube geeignet. Im Jahre 2016 wurden von allen Zimmet-Sorten keine Bestände ausgewiesen (Statistiken D-STATIS und Kym Anderson).
Bilder: Ursula Brühl, Doris Schneider, Julius Kühn-Institut (JKI)
