Bläulichweißes, sprödes Schwermetall bzw. Spurenelement (Zn). Der Name leitet sich von Zinke (Zahn, Zacke) ab, da Zink zackenförmig erstarrt. Es kommt in der Erdkruste relativ häufig vor, allerdings nicht in reiner Form (gediegen), sondern nur gebunden in verschiedenen Erzen. Die für die Zinkgewinnung wichtigsten Erze sind Zinksulfiderze wie Sphalerit oder Wurtzit. Zink ist für alle Lebewesen essentiell und ist Bestandteil wichtiger Enzyme. Für ein gesundes Wachstum des Rebstocks hat das Element eine hohe Bedeutung. Ein Zinkmangel tritt vor allem verstärkt in Sandböden auf. Weiters gefährdet sind Böden mit extrem hohem Gehalt an Phosphor, da eine erhöhte Phosphorversorgung der Weinrebe die Zinkaufnahme behindern kann.
Ebenso neigen kalkreiche Böden bzw. hoher Gehalt an Kalzium zu Zinkmangel. Dies führt zu Störungen in der Blüte und im Fruchtansatz, mangelhaft verholzten Stielgerüsten und schwach entwickelten Trieben. Die Blätter weisen scharf gezahnte Ränder und geöffnete Stielbuchten mit langgezogener, schmaler Form. Oft geht das einher mit Chlorose. Eine Behandlung erfolgt durch Bestreichen von Rebschnittwunden mit Zinkpaste oder durch Spritzen des Laubes. Die Verwendung verzinkter Drähte und Stickel im Weingarten kann zu großem Überschuss im Boden führen. Zu hoher Gehalt im Wein führt zu Trübungen und metallisch-bitterem Geschmack. Die Wahrnehmungs-Schwelle liegt bei 5 mg/l. Siehe auch unter Schwarzer Bruch.
Zinksulfid: von Rob Lavinsky, iRocks.com, CC BY-SA 3.0, Link
kristallines Zink: von Alchemist-hp, (Mendeleje) - Eigenes Werk, FAL, Link
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena